
Zivilgesellschaft stärken, Menschen zusammenbringen
Ähnlich wie bei Privatpersonen sind Kontakte zwischen gesellschaftlichen Gruppierungen und Einrichtungen in den 1980er-Jahren von polnischer Seite reglementiert. Das Deutsche Polen-Institut engagiert sich trotz des schwierigen Umfelds beim Aufbau eines nachhaltigen Dialogs zwischen beiden Gesellschaften und unterstützt vor allem Kommunen auf ihrer Partnersuche in Polen sowie den Jugendaustausch. Bereits 1984 publiziert das DPI einen Leitfaden für den Jugendaustausch und vergibt, ermöglicht durch eine Spende des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Zuschüsse für Schülerbegegnungen.

»Die nächsten Tage waren davon geprägt, daß man sich beschnüffelte […].
Teilnehmerbericht, Stadtjugendring Hannover 1984
Die polnischen Jugendlichen erschienen
vor allem durch ihre Lieder und nicht zuletzt durch den Appell mit oder ohne Uniform als eine geschlossene Gruppe, an die es sich zunächst zu gewöhnen galt. Umgekehrt waren die deutschen Teilnehmer mit einem sehr legeren Verhalten untereinander und auch im gesamten Auftreten eine Herausforderung für die disziplinierte Haltung der polnischen Pfadfinder.«

Die in Darmstadt veranstalteten »Städtekolloquien« dienen dem Erfahrungsaustausch zwischen deutschen und polnischen Kommunen. Zu einem Boom der Städtepartnerschaften trägt allerdings erst der Abbau von gegenseitigem Misstrauen und politischen Beschränkungen nach dem Umbruch 1989/90 bei.
Auch wenn das Deutsche Polen-Institut hauptsächlich in Deutschland aktiv ist, genießt es hohe Anerkennung in Polen. Immer wieder setzt es dort Akzente durch wissenschaftliche Präsenz, kulturelle Veranstaltungen, Buchpräsentationen und Ausstellungen. 1990 zeigt das Institut die Ausstellung »Bücher kennen keine Grenzen / Książka nie zna granic« im Warschauer Literaturmuseum.
