
Eine »polnische Welle« mit Kraft
Eine »polnische Welle« rollt ab 1956 über Deutschland. Über 100 Ausstellungen polnischer Gegenwartskunst, die zwischen 1956 und 1970 in der Bundesrepublik stattfinden, beeinflussen das bundesdeutsche Kulturgeschehen und den bilateralen Austausch in Zeiten des Kalten Krieges. Abstrakte Kunstwerke aus Polen jenseits ideologischer Stereotype wie die Monotypien von Maria Jarema und die Skulpturen von Alina Szapocznikow faszinieren das Publikum.

Die Rahmenbedingungen nach der Überwindung des sozialistischen Realismus begünstigen die künstlerische Entwicklung einer Reihe von jungen Graphiktalenten, wie Roman Cieślewicz, Jan Lenica, Edward Dwurnik oder Franciszek Starowieyski und anderen. Die Poetik des polnischen Plakats wird um neue Interpretationen und formale Elemente bereichert. Durch die günstigen Ausstellungsbedingungen avancieren Werkschauen mit Plakaten (und die Drucke selbst) zum polnischen Exportschlager.
