
Brücken bauen – Wissen vertiefen
Die Idee, in der Bundesrepublik ein Institut einzurichten, um Defizite an gegenseitiger Kenntnis unter Deutschen und Polen aufzuarbeiten und damit zur Vertiefung der Kontakte beizutragen, wird in den 1960er-Jahren geboren. Zuspruch kommt zunächst aus wissenschaftlichen und kulturellen, später auch politischen Kreisen. Am 1. März 1980 öffnet schließlich das im Dezember des Vorjahres gegründete Deutsche Polen-Institut. Das Haus Olbrich, eine Jugendstilvilla auf der Darmstädter Mathildenhöhe, wird zum Domizil des Instituts, zur Verfügung gestellt von der Stadt Darmstadt. Die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz sichern, mit Unterstützung des Bundes, die Finanzierung.

»Was steckt hinter dem Deutschen Polen-Institut? Wer steht hinter Dedecius? Wenn es ein Hobby ist – dann ist es ein edles […], ist es Politik – dann eine, die dem Frieden und der internationalen Zusammenarbeit dient, ist es ein Geschäft – dann ein ehrlich und gerecht gemachtes […].«
Jerzy Piórkowski, Monatsschrift Twórczość, 1984

Zum Trägerverein des Instituts gehören außerdem Vertreter des Auswärtigen Amts und der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Die Funktion des Kuratoriumsvorsitzenden obliegt dem jeweiligen Darmstädter Oberbürgermeister.
»Kein Band kann fester binden als das Wissen um die Gemeinsamkeit der heimischen Landschaft. Das ist es denn auch, was mich sofort ›Ja‹ sagen ließ, als ich gefragt wurde, ob ich dem Institut als Präsidentin vorstehen wolle […]. Uns allen wünsche ich Freude an der Arbeit und sehr viel Geduld, denn das wird nötig sein, wie jedermann weiß, der sich mit deutsch-polnischen Beziehungen beschäftigt.«
Marion Gräfin Dönhoff, 11. März 1980

Helmut Schmidt, hier im Gespräch mit der ersten Präsidentin des DPI Marion Gräfin Dönhoff. DPI / Roman Größer